Remote und klein soll es sein

Zum Weibernacht werden die Nächte zwar länger, aber die Anzahl der klaren Nächte reduziert sich. So ist es jedes Jahr dasselbe: Man muss die Zeit in der Astronomie mit neuen Projekten füllen.

Diesmal haben wir als Verein das Ziel gehabt, möglichst kleine, transportable Lösung für Deep-Sky-Aufnahmen zu entwerfen und bauen. Wir hatten viele Ideen, meine will ich aber natürlich nicht vorenthalten.

Ich habe für Deep-Sky-Aufnahmen einen SW Esprit 80ED, Zwo AsiAir V1, Zwo Asi120MM Guider am 60x Sucher und meine altgediente Canon 70Da am Teleskop. Das ganze steht, oder dreht sich, auf der SW AZ-EQ6, die ich auch für Planetenaufnahmen nutze. Was Kleineres habe ich da noch nicht. Jedenfalls kann man hier noch viel Gewicht sparen, aber darum ging es nicht.

Bei der Steuerung der Aufnahmen benötigte man bisweilen einen PC oder Notebook. Alle meine bisherigen Aufnahmen sind so entstanden. Neben viel Strom ist das auch viel Gewicht und Platz. Dann kommt noch diverser Salat an Kabel, um das oben genanntes zu verbinden. Und genau hier wollte ich mich deutlich verbessern.

Was habe ich gekauft:

• Einen 4x USB-Auto-Verteiler mit 3x 12V Ausgängen
• AsiAir (oder beliebiger RPi mit offener Software)
• Ein paar Stecker für 12V Anschlüsse und Ausgänge
• Einen Paket von Anschlüssen wie es die SW AZ-EQ6 benötigt
• Einen 10A Stromwandler für die normale Steckdose oder alternativ eins fürs Auto
• 2x Regler für die Heizungsbänder, die man immer braucht

Und dann ging es schon los, direkt unter dem Weihnachtsbaum. 

Start der Operation

Als Erstes habe ich den USB-Hub ordentlich zerlegt, damit ich nur die Halterung und die Elektronik behalte.

Auto-Verteiler zerlegt (zerstört)

Dann habe ich einen Stromanschluss für den RPi aus einem alten USB-A Mini Kabel gebaut und diesen an den USB-Anschluss des Hubs gelötet, der bis zu 3A liefert. Von der anderen Seite kam dann der Regler für Heizungsbänder an die 12V Leitung. Somit hatte ich schon fast die ganze benötigte Elektronik.

Fast alle Kabel dran

Die Schalter des Hubs habe ich abgelötet, mit Kabel verlängert und wieder angelötet. Nun ging es nur noch darum 2x 12V Anschlüsse durch handliche Stecker zu ersetzen und als Eingang ebenfalls austauschbaren Anschluss zu realisieren.

Das alles wurde dann mit Heißpistole in eine neue Box verklebt, bei der ich vorher alle Ausgänge und Eingänge mühsam gebohrt und ausgeschnitten hatte. Da ich dazu kein Werkzeug und -bank habe, war das wohl die schwierigste Aufgabe.

Heißpistole hilft viel!

RPi ist jetzt auch dran!

Als Letztes musste ich noch die benötigten USB- und Strom-Kabel basteln, um in für mich handlichen Länge alles anschließen zu können.

12 Volt rein!

Und ich habe fertige Box mit vielen Möglichkeiten!

3x 12 V, 4x USB und 2x Regler für die Heizungsbänder